KEA Vollversammlung mit Neuwahl des KEA Vorstands

Am 13. Dezember 2023 wurde bei der Vollversammlung des Kreiselternausschusses Neuwied (KEA NR) in der Wiedparkhalle in Neustadt (Wied) durch die anwesenden Delegierten ein neuer KEA-Vorstand mit 11 Mitglieder*innen für die nächsten zwei Jahre gewählt.

Der KEA besteht aus Elternvertreter*innen, die Kinder im tagesbetreuungsfähigen Alter mit gewöhnlichem Aufenthalt im Kreisjugendamtsbezirk Neuwied haben. Der KEA versteht sich als      Ansprechpartner für die verschiedenen Elternausschüsse aus den Kindertagesstätten, die Eltern, die Kitas, die Träger und auch für das Kreisjugendamt und setzt sich so für die Interessen der Kinder im Kreis ein.

Das Motto des KEA NR ist daher: „Wir machen uns für die Kleinen stark.“.

Landrat Achim Hallerbach begrüßte die anwesenden Delegierten der Kindertagesstätten sowie den amtierenden Vorstand des KEA. Er erklärte die Wichtigkeit des KEA und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit in den zurückliegenden zwei Jahren.

Im Anschluss stellte der Vorsitzende, Christoph Zimmer, die bisherige Arbeit des KEA vor.      Dabei bedankte er sich zunächst bei den bisherigen Mitgliedern des KEA für die immer konstruktive und loyale Zusammenarbeit. Neben vergangenen Themen zeigte er die Planungen für die Zukunft auf. So steht neben dem weiteren Ausbau des Kita-Netzwerks in den Verbandsgemeinden u. a. auch ein gemeinsames Projekt zum Thema Bedarfsplanung gemeinsam mit dem Kreisjugendamt Neuwied und dem Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit Rheinland-Pfalz (IBEB) auf dem Programm.

Nach der Wahl der neuen Mitglieder des KEA Vorstands fand die konstituierende Sitzung des KEA Vorstand statt. Hierbei wurde Christoph Zimmer von den Vorstandskolleginnen und Vorstandskollegen einstimmig zum Vorsitzenden (wieder) gewählt.

Der Vorsitzende wird zukünftig von den zwei Stellvertreterinnen Karola Stümper und Sandra Müller-Lopes unterstützt.

Dem Vorstand gehören außerdem an:

Anica van de Beeck, Vera Burkard, Sabine Henning, Sarah Isein, Svenja Mertensacker, Melanie Welter, Franz Montag, Marcel Peters.

Der neue KEA-Vorstand aus alten und neuen Mitgliedern freut sich auf eine weiterhin gute   Zusammenarbeit mit allen Akteuren der Kita-Landschaft und ist für Fragen und Anregungen immer unter E-Mail: kontakt@kea-nr.de erreichbar.

Mit neuen Ideen gegen den Fachkräftemangel

Die Verbandsgemeinde Bad Hönningen setzt auf Aushilfskräfte in ihren Kitas – und erklärt dem Kreiselternausschuss Neuwied (KEA NR) ihr Konzept, damit auch andere Kitas von der Idee profitieren können.

Der KEA NR, vertreten durch Katharina Adendorf und Alexandra Stinner, bat um ein Gespräch mit Jan Ermtraud, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Hönningen, und Maximilian Klein, einem Vertreter der Personalabteilung, um sich über ein Thema auszutauschen, dass mittlerweile so gut wie alle Kitas im Kreis Neuwied betrifft. „Schon zu Beginn meiner Amtszeit erhielt ich aus den Kitas die Rückmeldung, dass zu wenig Personal vorhanden sei,“ berichtet Ermtraud. „Leider hat sich die Situation durch die Pandemie weiter zugespitzt.“ Es kam vermehrt zu Personalengpässen- und ausfällen, was die Kitas insbesondere zu Stoßzeiten sehr belastete. Diese Zeiten, in denen viel Personal benötigt wird, sind vor allem die Hol- und Bringzeiten oder die Betreuung während des Mittagessens. „Engpässe während dieser Phasen sind eine große Herausforderung für das verbleibende Personal,“ erzählt Klein. „Das mussten wir mit einem neuen Konzept lösen.“ Denn bisher war für solche Personalspitzen keine Vertretung bzw. Unterstützung vorgesehen.

So entstand die Idee, Personal auf Minijobbasis als Aushilfskräfte einzusetzen. Der Vorteil dieses Konzepts? Die Aushilfskräfte unterliegen nicht dem Fachkräftegebot! „Grundvoraussetzung ist natürlich der Spaß an der Arbeit mit Kindern sowie eine gewisse Flexibilität bei der Arbeitszeit“, führt Klein weiter aus. „Darüber hinaus haben wir aber die Möglichkeit, beispielsweise auch Eltern, Studierende, Menschen im Ruhestand oder mit einer bestehenden Teilzeitbeschäftigung einzustellen.“ Dadurch erweiterte sich der Kreis möglicher Bewerber*innen natürlich außerordentlich. Mittlerweile beschäftigt die VG Bad Hönningen etwa 8 Aushilfskräfte, die flexibel in den drei Kitas unter der Trägerschaft des Zweckverbandes der VG eingesetzt werden.

„Obwohl es zu Anfang durchaus kritische Stimmen und Bedenken gab, insbesondere beim pädagogisch ausgebildeten Stammpersonal, sind die Rückmeldungen aus unseren Kitas durchweg positiv,“ resümiert Ermtraud. Die Eltern profitieren von diesem Konzept, da deutlich seltener der Maßnahmenplan zum Einsatz kommt und auch Betreuungszeiten seltener gekürzt werden müssen. Das gibt den Eltern eine hohe Planungssicherheit. Die Erzieher*innen empfinden die Aushilfskräfte zudem als erhebliche Entlastung. Die Kita-Leitungen schätzen insbesondere die Flexibilität, da sie über den Einsatz von Aushilfskräften eigenverantwortlich entscheiden können und für sie kaum bürokratischer Aufwand entsteht, da von der VG die Gehaltsabrechnung übernommen wird. Hier entsteht erst einmal ein Mehraufwand, da die Aushilfsstunden auf Abruf geleistet werden und somit monatlich individuell abgerechnet werden müssen.

Dieser Mehraufwand wird allerdings durch die positiven Effekte aufgewogen. Die VG ist überzeugt von ihrem Konzept und bezieht deshalb die Aushilfskräfte auch in das Teambuilding mit ein, damit sie sich als fester Teil des Kita-Teams verstehen. Die Aushilfskräfte werden beispielsweise in Fortbildungen und Betriebsausflüge eingebunden. Eine Aushilfskraft war so begeistert von der praktischen Erfahrung, dass sie sich nun zur Erzieherin ausbilden lässt.

Bei all den positiven Effekten bleibt dennoch ein Wunsch aus der Praxis. Das Landesjugendamt refinanziert die Stunden der Aushilfskräfte, sofern sie innerhalb des genehmigten Stellenschlüssels liegt. „Wir würden uns wünschen, dass das Land uns bei solchen Konzepten noch mehr unterstützt und auch über den Stellenschlüssel hinaus noch Personal finanziert“ sagt Klein. Dies wäre insbesondere in Krankheitszeiten, in denen viele Aushilfsstunden zum Einsatz kommen, sehr wichtig.

Der KEA NR bedankt bei sich Jan Ermtraud und Maximilian Klein für den sehr angenehmen und offenen Austausch. Der Erfolg des Konzepts der Aushilfskräfte zeigt, wie wichtig neue und innovative Ideen sind. Der KEA NR freut sich sehr, dieses Konzept auch anderen Einrichtungen zugänglich machen zu können, damit diese ebenfalls profitieren können.

Sie sind Akteur im Kita-Umfeld und haben auch neue Ideen, um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten? Dann melden Sie sich bei uns und teilen Sie mit uns ihr Erfolgsrezept. Machen wir uns gemeinsam für die Kleinen stark!

So erreichen Sie uns: per E-Mail: kontakt@kea-nr.de und über unsere Homepage www.kea-nr.de

Der Landeselternausschuss informiert:

ONLINE VERANSTALTUNG am 11.05.2023, 20:00 Uhr

Austausch und Stellungnahme des LEA zu Fehlinformationen im Kita-System

Aus gegebenem Anlass möchte der LEA auf einige grundlegende Fehlinformationen zum neuen KiTaGesetz und der aktuellen Lage in den Kitas eingehen und lädt alle Eltern und Sorgeberechtigten von Kita-Kindern zu einem Austausch ein.

Thema:  Austausch zur Lage in den Kitas

Datum: 11.Mai 2023

Uhrzeit: 20:00 Uhr

Zoom-Meeting beitreten

https://us02web.zoom.us/j/89468400429?pwd=M2dpMnoxcjZBV0F1UnJlOXVieFNIQT09

Meeting-ID: 894 6840 0429

Kenncode: 646836

Schnelleinwahl mobil

+496950500952,,89468400429#,,,,*646836# Deutschland

+496950502596,,89468400429#,,,,*646836# Deutschland

Weitere Termine des Landeselternausschusses …

25.05.2023 – Informationsveranstaltung „Mythen und Legenden der Kita-Welt“. Typische Missverständnisse und Fehlinformationen – die Eltern nicht nur verunsichern, sondern auch handlungsunfähig machen – werden in den Fokus genommen.

22.06.2023 – Veranstaltung „Umgang mit dem Fachkräftemangel“. Der LEA konnte Frau Roth und Frau Skoluda vom Bildungsministerium als Referentinnen gewinnen.

Weitere Infos und Einwahldaten zu den Veranstaltungen folgen!

KEA Vollversammlung mit Wahl der LEA Delegierten sowie Ersatzdelegierten

Am 09.02.2023 fand die Vollversammlung des Kreiselternausschusses Neuwied (KEA NR) mit Wahl der Delegierten für den Landeselternausschuss (LEA RLP) in der Wiedparkhalle in Neustadt (Wied) statt.

Im Tätigkeitsbericht stellte der KEA-Vorsitzende Christoph Zimmer die Aktivitäten und Erneuerungen seit der KEA Vorstandswahl im Dezember 2021 vor. Eine neue Homepage (https://kea-nr.de/) und ein Facebook Auftritt (KEA NR | Neuwied | Facebook) wurde für Interessierte eingerichtet. Themen, die für die im Kreis Neuwied ansässigen Eltern wichtig sind, konnten in Veranstaltungen aufgegriffen werden.

So fand ein informativer Austausch zum Thema Busbeförderung im November 2022 statt. Im Januar 2023 konnte dann eine Online Veranstaltung zum Thema bedarfsgerechter Kita Platz über 200 Teilnehmer aus Rheinland-Pfalz erreichen. Ein wichtiger Bestandteil der Tätigkeiten des KEA war und wird auch zukünftig ein konstruktiver Austausch mit dem Kreisjugendamt sein. Herr Ulrich, Leiter des Kreisjugendamtes, und Frau Neckel, Leitung des Referats Kindertagesstätten, vom Kreisjugendamt waren persönlich an der Vollversammlung vertreten.

In der Vollversammlung wurden grundlegende Informationen geteilt und sich mit den zahlreich erschienenen Elternvertretern in einem informativen wie intensiven Dialog ausgetauscht. Der Fachkräftemangel stellte für die Anwesenden ein grundsätzliches Problem bei den Themen im täglichen Kontakt mit den Kitas dar. Neben dem flächendeckenden Verlust von qualifiziertem Personal in kitaferne Tätigkeitsbereiche und einer zu geringen Zahl neu ausgebildeter Erzieher: innen wird der Kreis Neuwied noch mit zwei weiteren Faktoren konfrontiert. Zum einen führt die Nähe zu NRW dazu, dass Personal sich auch in diese anders organisierte Kita Strukturen orientiert, zum anderen erlebt der Kreis Neuwied einen kontinuierlichen Zuzug insbesondere von Familien mit Kindern im Kindergartenalter, was sich auch in dem vom Kreis ermittelten Bedarf zeigt. Hier sieht der KEA NR dringenden Handlungsbedarf. Auch wurde betont, wie wichtig es ist, dem in den Kitas tätigen Personal mit wertschätzender Anerkennung, Freundlichkeit und Respekt zu begegnen. Hierzu wurde dem KEA seitens des Kreisjugendamtes in Aussicht gestellt, ein gemeinsames Projekt zu entwickeln.

Bei den Neuwahlen von zwei LEA-Delegierten und zwei LEA-Ersatzdelegierten für die Vollversammlung des LEA RLP wurden Karola Stümper (Leubsdorf) und Christoph Zimmer (Neustadt/Wied) als Delegierte sowie Katharina Adendorf (Dattenberg) und Mandy Horn (Ehlscheid) als Ersatzdelegierte seitens der KEA Vollversammlung bestimmt. Sie werden nun als wahlberechtigte Vertreter des KEA NR für ein Jahr die Interessen der Eltern des Kreises Neuwied im LEA vertreten.

Der Kreiselternausschuss Neuwied bedankte sich bei den zahlreich erschienenen KEA Delegierten, Ersatzdelegierten und interessierten Eltern und Sorgeberechtigten, die den Abend durch einen anregenden Austausch bereichert haben und die Themen der Elternausschüsse vor Ort platzierten.

Der KEA-Vorstand freut sich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit allen Akteuren. Er kann bei Fragen, Anregungen und Problemen rund um den Kita-Bereich per E-Mail unter kontakt@kea-nr.de erreicht werden.

7. QiD-Fachtagung im Kreis Neuwied: Das Kindeswohl im Zentrum

Das zentrale Thema der diesjährigen QiD-Fachtagung war der Kinderschutz. Bereits zum 7. Mal lud das Kreisjugendamt Neuwied gemeinsam mit dem „Institut für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit“ (IBEB) der Hochschule Koblenz zu dieser Veranstaltung. Neben Erzieher*innen und Leiter*innen der Kitas aus dem Kreis Neuwied nahmen auch Mitglieder unseres KEA NR teil. In praxisorientierten Vorträgen wurden unter anderem Statistiken zur Kindswohlgefährdung vorgestellt sowie Möglichkeiten aufgezeigt, wie Erzieher*innen in Kitas im Verdachtsfall reagieren und wo sie Unterstützung finden können. In moderierten Workshops wurden anschließend echte Fallbeispiele von Kindswohlgefährdung bearbeitet.

Über uns

Die QiD-Fachtagung ist Bestandteil des Programms „Qualitätsentwicklung im Diskurs“ (QiD). Das Programm wurde durch das IBEB initiiert und die meisten Kitas im Kreis haben mittlerweile die Möglichkeit genutzt, sich dort zertifizieren zu lassen. Ein wichtiger Bestandteil für die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Kitas, für die sich Kita-Leitungen ebenso wie das Mitarbeiterteam des Neuwieder Kreisjugendamtes gemeinsam mit dem IBEB einsetzen.

„Deshalb war es für uns selbstverständlich, dass Vertreter des KEA ebenfalls an der Fachtagung teilnehmen,“ betont Christoph Zimmer, 1. Vorsitzender unseres KEA NR. „Zum einen, weil wir alle natürlich selbst Eltern sind und so auch unsere Elternperspektive mit einbringen können. Zum anderen, weil Netzwerken ein wichtiger Bestanteil unserer Arbeit als Kreiselternausschuss ist.“ Die Teilnahme an solchen Veranstaltungen ermöglicht es, mit vielen unterschiedlichen Akteuren aus dem Kita-Umfeld in Kontakt zu kommen, sich auszutauschen und auch aktuelle Fragen und Probleme aufzugreifen. „Das Kindswohl steht auch bei unserer Arbeit an erster Stelle. Das machen wir mit unserem Motto `Wir machen uns für die Kleinen stark´ ja ganz deutlich,“ fügt Christoph Zimmer hinzu. „Die Veranstaltung hat aber noch einmal vor Augen geführt, wie häufig das Kindswohl doch in Gefahr ist. Und dass es eine gute Zusammenarbeit verschiedener Akteure braucht, um unsere Kinder zu schützen. Ein wichtiges Fazit aus der Veranstaltung, das wir in unserer Arbeit als Kreiselternausschuss künftig auch noch mehr im Blick behalten wollen.“

Kindswohl in Gefahr? Hier gibt es Hilfe!

Bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung sollten sich Mitarbeiter*innen aus Einrichtungen zunächst mit ihrer „Insoweit erfahrenen Fachkraft“ absprechen. Name und Kontaktdaten der zuständigen „InsoFa“ für die Einrichtung können beim Kreisjugendamt erfragt werden.

Personen außerhalb von Einrichtungen sollten sich beim Kreisjugendamt Neuwied melden (Kontaktdaten siehe unten). Dort werden sie zu einer sogenannten Allgemeinen Annahmestelle des Kreisjugendamts weitergeleitet. Die Situation wird hier von erfahrenen Mitarbeiter*innen eingeschätzt und eventuell nötige weitere Schritte eingeleitet.

Kreisjugendamt Neuwied, Telefon: 02631 / 803-0, E-Mail: jugendamt@kreis-neuwied.de

Außerhalb der Öffnungszeiten des Jugendamtes kann man sich bei akuten Fällen von Kindswohlgefährdung bei seiner zuständigen Polizeidienststelle melden.

Landeselternausschuss wählt auf seiner Vollversammlung neuen Vorstand

Spielfiguren in einem Netzwerk

Am 20. Mai wurde in Nieder-Olm der neue Vorstand des Landeselternausschusses der Kitas in RLP (LEA) gewählt. Wir gratulieren dem gesamten Vorstand zur Wahl und freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit!

Insbesondere freuen wir uns als KEA NR, dass wir zukünftig mit Mandy Horn, als Beisitzerin im neuen LEA Vorstand, eine Stimme aus dem Kreis Neuwied vertreten haben.

Zuletzt möchten wir uns ausdrücklich auch bei dem bisherigen LEA Vorstand, besonders bei Andreas Winheller und Beata Kosno-Müller, für die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit in den letzten drei Jahren bedanken!

Wir freuen uns sehr darüber, dass der ehemalige Vorsitzende des LEA RLP Andreas Winheller und seine Vertreterin Beata Kosno-Mülller dem LEA RLP als Ehrenvorsitzende erhalten bleiben!

Auf eine gute Zusammenarbeit und Glück auf!

BLOCKADEHALTUNG ÜBERWINDEN, KITA-QUALITÄT GEWÄHRLEISTEN

Presse

Pressemitteilung des Landeselternausschuss Rheinland-Pfalz

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Der Landeselternauschuss der Kitas in RLP fordert die Kommunen und die freien Träger in Rheinland-Pfalz auf, endlich die Verhandlungen um die Finanzierung der Kitas konstruktiv abzuschließen und die Vorgaben des KiTa-Gesetzes umzusetzen.

„Wir sind entsetzt über den Verhandlungsstand, der diese Woche durch Presseveröffentlichungen bekannt geworden ist („Was ist angemessen“, DIE RHEINPFALZ vom 29.9.2021)“, kommentiert LEA-Vorsitzender Andreas Winheller die Situation. „Kommunen und Träger sind in destruktiver Blockadehaltung und die Familien müssen es ausbaden.“

Nachdem im alten KiTa-Gesetz ein fester Kostenanteil für die Träger festgeschrieben war, der aber in der Praxis oft durch (im Gesetz gar nicht vorgesehene) Verhandlungen ausgehöhlt worden war, hatte der Gesetzgeber im neuen Gesetz diese Praxis offiziell anerkannt und festgelegt, dass die angemessene Höhe des Trägeranteils generell zwischen Kita-Träger und dem Jugendamt ausgehandelt werden muss. Da die Kitas eine kommunale Pflichtaufgabe sind, haben die Kommunen hier einen sehr weiten Ermessensspielraum.
Zur Erleichterung dieser individuellen Verhandlungen soll eine Rahmenvereinbarung zwischen den Kommunalen Spitzenverbänden und den Trägerverbänden ausgehandelt werden.

Diese Verhandlungen stecken seit langem fest, weil beide Seiten auf Eskalations- und Blockadestrategien setzen und an ihren Maximalforderungen festhalten. Gleichzeitig verweigern die meisten Kommunen in RLP ihren Kita-Trägern die Verhandlungen vor Ort unter Verweis auf die fehlende Rahmenvereinbarungen. Die Kita-Träger wiederum setzen daher das Gesetz nicht um, stellen insbesondere das nach Gesetz vorgesehene neue Personal nicht ein. „Hier werden Kita-Kinder von beiden Seiten als Geiseln für eine konfrontative Verhandlung genommen, das ist absolut inakzeptabel“, so die Einschätzung der Lage durch den LEA RLP.

Der Landeselternausschuss hatte sich im November letzten Jahres deutlich gegen die Gründung des kommunalen Zweckverbandes auf Landesebene gewandt, der solche Verhandlungen für die Kommunen führen soll – und er fühlt sich durch die derzeitige Lage in seiner Bewertung bestätigt. Die Verhandlungen sind seit Monaten zum Stillstand gekommen, weil beide Seiten den Zweck der Kindertagesbetreuung – frühkindliche Bildung, Erziehung und Betreuung sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf der Eltern aus dem Blick verlieren und nur auf den eigenen Geldbeutel schauen. Zudem fehlt teilweise auch professionelle Verhandlungskompetenz, weil das Handwerk einfach nicht beherrscht wird. „Wer in professioneller Verhandlungsführung nicht ausgebildet wurde, greift in solchen schwierigen Situationen zu Machtstrategien und Blockade anstatt die eigenen Interessen in einen fairen Ausgleich zu bringen“, kommentiert LEA-Vorsitzender Winheller das „Trauerspiel am Verhandlungstisch“. Leider seien die Akteure bislang auch ziemlich beratungsresistent.

Inzwischen gehe es den Beteiligten nur noch darum, einen Sündenbock zu finden, nciht mehr um konstruktive Sachlösungen. So sei auch die in der Presse berichtete Anfrage an die Landesregierung um „Auslegung unbestimmter Begriffe! wie „angemessen“ zu bewerten. „Alle an den Verhandlungen beteiligten Akteure wissen ganz genau, dass der Gesetzgeber diese Begriffe ganz bewusst nicht konkret definiert hat – denn daraus ergibt sich ja erst der Verhandlungsspielraum für die Parteien. Deshalb kann auch niemand ernsthaft erwarten, dass jetzt das Ministerium durch konkrete Vorgaben die Kastanien aus dem Feuer holen kann – das sieht das Gesetz gar nicht vor“, erläutert Winheller.

Besonders gravierend wirkt sich die Situation in den Bereich des Landes aus, in denen die Jugendämter – entgegen ihrer gesetzlichen Pflichten zur Gewährleistung des Rechtsanspruchs auf siebenstündige Betreuung am Stück – die Verhandlungen von Übergangslösungen mit den freien Trägern verweigern. Dort wird das neue Kitagesetz daher in vielen Kitas bislang einfach nicht umgesetzt. Hier wird sehenden Auges das Gesetz gebrochen – und jeder zeigt mit dem Finger auf den Anderen.

Dabei sind einige wenige Kommunen in Rheinland-Pfalz bereits mit gutem Beispiel vorangegangen und haben gezeigt, was zu tun ist. So hat zum Beispiel die Landeshauptstadt Mainz bereits im September auf Bitten des Stadtelternausschusses Mainz eine großzügige Übergangsfinanzierung für die Träger mit deutlich abgesenktem Personalkostenanteil beschlossen. Im Ergebnis gibt es dort die Umsetzungsprobleme nicht die derzeit in verschiedenen Pfälzer Kreisen und Städten eskalieren. Anstatt sich über daran ein Beispiel zu nehmen, würden die Verantwortlichen der Stadt von anderen Kommunen wegen dieses „Ausscherens“ angefeindet, wie immer in verschiedenen Gremien berichtet wird.

„Es ist klar was jetzt getan werden muss: Kindergarten gehört in die Kita aber nicht an den Verhandlungstisch. Dort erwarten wir Familien, dass Kommunen und Trägerverbände sich endlich erwachsen und professionell verhalten und faire Lösungen aushandeln, die die Lasten angemessen verteilen, anstatt sich hinter Maximalforderungen zu verschanzen. Wenn die Rahmenvereinbarung nicht fertig wird, dann müssen die Kommunen selbst aktiv werden. In Mainz kann man sich da Anregungen holen, wie des geht“, beschreibt LEA-Vorsitzender Winheller die Erwartungen der Kita-Familien in Rheinland-Pfalz.