Mit neuen Ideen gegen den Fachkräftemangel

Die Verbandsgemeinde Bad Hönningen setzt auf Aushilfskräfte in ihren Kitas – und erklärt dem Kreiselternausschuss Neuwied (KEA NR) ihr Konzept, damit auch andere Kitas von der Idee profitieren können.

Der KEA NR, vertreten durch Katharina Adendorf und Alexandra Stinner, bat um ein Gespräch mit Jan Ermtraud, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Hönningen, und Maximilian Klein, einem Vertreter der Personalabteilung, um sich über ein Thema auszutauschen, dass mittlerweile so gut wie alle Kitas im Kreis Neuwied betrifft. „Schon zu Beginn meiner Amtszeit erhielt ich aus den Kitas die Rückmeldung, dass zu wenig Personal vorhanden sei,“ berichtet Ermtraud. „Leider hat sich die Situation durch die Pandemie weiter zugespitzt.“ Es kam vermehrt zu Personalengpässen- und ausfällen, was die Kitas insbesondere zu Stoßzeiten sehr belastete. Diese Zeiten, in denen viel Personal benötigt wird, sind vor allem die Hol- und Bringzeiten oder die Betreuung während des Mittagessens. „Engpässe während dieser Phasen sind eine große Herausforderung für das verbleibende Personal,“ erzählt Klein. „Das mussten wir mit einem neuen Konzept lösen.“ Denn bisher war für solche Personalspitzen keine Vertretung bzw. Unterstützung vorgesehen.

So entstand die Idee, Personal auf Minijobbasis als Aushilfskräfte einzusetzen. Der Vorteil dieses Konzepts? Die Aushilfskräfte unterliegen nicht dem Fachkräftegebot! „Grundvoraussetzung ist natürlich der Spaß an der Arbeit mit Kindern sowie eine gewisse Flexibilität bei der Arbeitszeit“, führt Klein weiter aus. „Darüber hinaus haben wir aber die Möglichkeit, beispielsweise auch Eltern, Studierende, Menschen im Ruhestand oder mit einer bestehenden Teilzeitbeschäftigung einzustellen.“ Dadurch erweiterte sich der Kreis möglicher Bewerber*innen natürlich außerordentlich. Mittlerweile beschäftigt die VG Bad Hönningen etwa 8 Aushilfskräfte, die flexibel in den drei Kitas unter der Trägerschaft des Zweckverbandes der VG eingesetzt werden.

„Obwohl es zu Anfang durchaus kritische Stimmen und Bedenken gab, insbesondere beim pädagogisch ausgebildeten Stammpersonal, sind die Rückmeldungen aus unseren Kitas durchweg positiv,“ resümiert Ermtraud. Die Eltern profitieren von diesem Konzept, da deutlich seltener der Maßnahmenplan zum Einsatz kommt und auch Betreuungszeiten seltener gekürzt werden müssen. Das gibt den Eltern eine hohe Planungssicherheit. Die Erzieher*innen empfinden die Aushilfskräfte zudem als erhebliche Entlastung. Die Kita-Leitungen schätzen insbesondere die Flexibilität, da sie über den Einsatz von Aushilfskräften eigenverantwortlich entscheiden können und für sie kaum bürokratischer Aufwand entsteht, da von der VG die Gehaltsabrechnung übernommen wird. Hier entsteht erst einmal ein Mehraufwand, da die Aushilfsstunden auf Abruf geleistet werden und somit monatlich individuell abgerechnet werden müssen.

Dieser Mehraufwand wird allerdings durch die positiven Effekte aufgewogen. Die VG ist überzeugt von ihrem Konzept und bezieht deshalb die Aushilfskräfte auch in das Teambuilding mit ein, damit sie sich als fester Teil des Kita-Teams verstehen. Die Aushilfskräfte werden beispielsweise in Fortbildungen und Betriebsausflüge eingebunden. Eine Aushilfskraft war so begeistert von der praktischen Erfahrung, dass sie sich nun zur Erzieherin ausbilden lässt.

Bei all den positiven Effekten bleibt dennoch ein Wunsch aus der Praxis. Das Landesjugendamt refinanziert die Stunden der Aushilfskräfte, sofern sie innerhalb des genehmigten Stellenschlüssels liegt. „Wir würden uns wünschen, dass das Land uns bei solchen Konzepten noch mehr unterstützt und auch über den Stellenschlüssel hinaus noch Personal finanziert“ sagt Klein. Dies wäre insbesondere in Krankheitszeiten, in denen viele Aushilfsstunden zum Einsatz kommen, sehr wichtig.

Der KEA NR bedankt bei sich Jan Ermtraud und Maximilian Klein für den sehr angenehmen und offenen Austausch. Der Erfolg des Konzepts der Aushilfskräfte zeigt, wie wichtig neue und innovative Ideen sind. Der KEA NR freut sich sehr, dieses Konzept auch anderen Einrichtungen zugänglich machen zu können, damit diese ebenfalls profitieren können.

Sie sind Akteur im Kita-Umfeld und haben auch neue Ideen, um dem Fachkräftemangel entgegenzutreten? Dann melden Sie sich bei uns und teilen Sie mit uns ihr Erfolgsrezept. Machen wir uns gemeinsam für die Kleinen stark!

So erreichen Sie uns: per E-Mail: kontakt@kea-nr.de und über unsere Homepage www.kea-nr.de

Mythen und Legenden der Kita-Welt ONLINE VERANSTALTUNG am 25.05.2023, 20:00 Uhr

Der Landeselternausschuss möchte durch die Herstellung von Transparenz, Mythen und Legenden der Kita-Welt entgegenwirken. Typische Missverständnisse und Fehlinformationen werden in den Fokus genommen, um die Basis wieder handlungsfähig zu machen.

Die Veranstaltung ist offen für alle Kita-Akteure, denn nur gemeinsam können die Herausforderungen dieser Zeit gemeistert werden.

Anmeldungen sind über folgenden Link möglich:

https://www.lea-rlp.de/mythen/

Der Landeselternausschuss informiert:

ONLINE VERANSTALTUNG am 11.05.2023, 20:00 Uhr

Austausch und Stellungnahme des LEA zu Fehlinformationen im Kita-System

Aus gegebenem Anlass möchte der LEA auf einige grundlegende Fehlinformationen zum neuen KiTaGesetz und der aktuellen Lage in den Kitas eingehen und lädt alle Eltern und Sorgeberechtigten von Kita-Kindern zu einem Austausch ein.

Thema:  Austausch zur Lage in den Kitas

Datum: 11.Mai 2023

Uhrzeit: 20:00 Uhr

Zoom-Meeting beitreten

https://us02web.zoom.us/j/89468400429?pwd=M2dpMnoxcjZBV0F1UnJlOXVieFNIQT09

Meeting-ID: 894 6840 0429

Kenncode: 646836

Schnelleinwahl mobil

+496950500952,,89468400429#,,,,*646836# Deutschland

+496950502596,,89468400429#,,,,*646836# Deutschland

Weitere Termine des Landeselternausschusses …

25.05.2023 – Informationsveranstaltung „Mythen und Legenden der Kita-Welt“. Typische Missverständnisse und Fehlinformationen – die Eltern nicht nur verunsichern, sondern auch handlungsunfähig machen – werden in den Fokus genommen.

22.06.2023 – Veranstaltung „Umgang mit dem Fachkräftemangel“. Der LEA konnte Frau Roth und Frau Skoluda vom Bildungsministerium als Referentinnen gewinnen.

Weitere Infos und Einwahldaten zu den Veranstaltungen folgen!

Pressemitteilung

Erfolgreicher Online-Informationsabend der Kreis- und Stadtelternausschüsse zur Kita-Bedarfsplanung

Der am Freitag, den 20.01.2023 stattgefundene Online-Informationsabend zum Thema “Bedarfsgerechter Kita-Platz – Pflichten und Rechte von Jugendamt, Trägern und Eltern” stieß mit knapp 120 Teilnehmer:innen auf großes Interesse.

Am 20.01.2023 veranstalteten die Kreiselternausschüsse Ahrweiler und Neuwied mit den Stadtelternausschüssen Koblenz und Mayen einen Informationsabend zum Thema „Bedarfsgerechter Kita-Platz“. Hierfür konnte Herr Andreas Winheller, Diplom Jurist, Ehrenvorsitzender des Landeselternausschusses Rheinland-Pfalz und Träger des Landes-Verdienstordens, als Referent gewonnen werden.

Die Kita-Bedarfsplanung soll das Ziel haben, allen Kindern ein Angebot von Erziehung, Bildung und Betreuung zu machen bzw. Familien die zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie notwendigen Plätze zur Verfügung stellen zu können. Konkret geht es um Entscheidungen zum Ausbau oder Abbau von Kita-Plätzen in Kreisen und Städten. Da Eltern und Elternvertreter:innen bei der Bedarfsermittlung einzubeziehen sind, ist es wichtig, dass ihnen die Hintergründe der Bedarfsplanung bekannt sind.

Jane Lè vom StEA Koblenz führte durch den Abend und konnte unter den Teilnehmer:innen der verschiedenen Kreise bzw. Städte sowohl Eltern, Elternvertreter:innen, Träger- als auch Kitavertreter:innen begrüßen. Auch der Landeselternausschuss war mit Karin Graeff (Vorsitzende) und Beata Kosno-Müller (Ehrenvorsitzende) vertreten.

Andreas Winheller gab sein fundiertes Wissen zur Bedarfsplanung an die Teilnehmer:innen weiter. Er erläuterte beispielsweise, dass die Gesamtverantwortung für ein bedarfsgerechtes Angebot immer beim öffentlichen Jugendhilfeträger, dem örtlichen Jugendamt, liegt und beklagte, dass nicht wenige Kommunen und Städte die Bedarfsdeckung nicht erreichen. Außerdem legte er den gesetzlich vorgeschriebenen Prozess der Bedarfsplanung dar und hob dabei die Relevanz der einzubeziehenden Eltern-Perspektive als wichtigen Bestandteil hervor.

Im Anschluss an seinen Vortrag beantwortete Winheller die zahlreichen Fragen der Teilnehmer:innen. Nach zweieinhalb Stunden endete ein informativer Abend.

Solltet ihr Fragen zu dieser Thematik haben oder mitwirken wollen, meldet euch gerne bei uns unter kontakt@kea-nr.de.

Grundlagen der Elternmitwirkung in rheinlandpfälzischen Kitas

Spielfiguren in einem Netzwerk

Digitale Informationsveranstaltung für Kita-Eltern und alle Interessierten

Wir laden gemeinsam mit den Kreiselternausschüssen Ahrweiler (KEA AW) und Vulkaneifel (KEA DAU) am Mittwoch, den 12. Oktober 2022, um 19:30 Uhr zu einem Informations- und Diskussionsabend ein.

Unter dem Titel „Grundlagen der Elternmitwirkung in rheinland-pfälzischen Kitas“ werden Karin Graeff, Vorsitzende des Landeselternausschusses RLP, und Beata Kosno-Müller, Ehrenvorsitzende des Landeselternausschusses RLP, über die Rechte und Pflichten von Eltern in Kindertagesstätten informieren.

Des Weiteren werden Themen wie Elternmitwirkung und Erziehungspartnerschaft, Sonderregelungen für freie Träger und die verschiedenen Gremien, von der Elternversammlung bis hin zu überörtlichen Elternvertretungen diskutiert. Fragen sind erwünscht!

Der Informationsabend wird digital im Rahmen eines Online-Meetings mit dem Videokonferenz-Tool „Zoom“ durchgeführt. Eingeladen sind insbesondere Eltern, Sorgeberechtigte und Elternvertretungen aus den Kreisen Ahrweiler, Neuwied und der Vulkaneifel. Darüber hinaus sind auch andere Kita-Akteure sowie Interessierte anderer Kreise und Städte in Rheinland-Pfalz herzlich willkommen.

Wir freuen uns, euch am 12. Oktober begrüßen zu dürfen!

Die Zugangsdaten werden euch nach der Anmeldung zugesandt.

NEUER VORSTAND DES KEA NR GEWÄHLT

Presse

Am 9. Dezember 2021 wurde bei der Vollversammlung des Kreiselternausschusses Neuwied (KEA NR) in der Wiedparkhalle in Neustadt (Wied) ein neuer KEA-Vorstand mit 18 Mitgliedern für die nächsten zwei Jahre gewählt.

Der KEA besteht aus Elternvertreter*innen, die Kinder im tagesbetreuungsfähigen Alter mit gewöhnlichem Aufenthalt im Kreisjugendamtsbezirk Neuwied haben. Der KEA versteht sich als Ansprechpartner für die verschiedenen Elternausschüsse aus den Kindertagesstätten, die Eltern, die Kitas, die Träger und auch für das Kreisjugendamt und setzt sich so für die Interessen der Kinder im Kreis ein. Das Motto des KEA NR ist daher: „Wir machen uns für die Kleinen stark.“. Landrat Achim Hallerbach begrüßte die anwesenden Delegierten der Kindertagesstätten sowie den amtierenden Vorstand des KEA. Er erklärte die Wichtigkeit des KEA und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit in den zurückliegenden zwei Jahren. Im Anschluss stellte der Vorsitzende, Christoph Zimmer, die bisherige Arbeit des KEA vor und zeigte die Planungen für die Zukunft auf. So steht neben dem weiteren Ausbau des Kita-Netzwerks in den Verbandsgemeinden u. a. auch eine bessere Verfügbarkeit von Inklusionsfachkräften auf der Agenda des KEA NR, um Kindern mit sozialemotionalen oder körperlichen Beeinträchtigungen eine wohnortnahe Betreuung zu ermöglichen.

Nach der Wahl des neuen KEA-Vorstandes wurden Delegierte und Ersatzdelegierte für den Landeselternausschuss (LEA RLP) gewählt. Der neue KEA-Vorstand fand sich im Anschluss an die Vollversammlung zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen.

Christoph Zimmer wurde hierbei als Vorsitzender bestätigt und wird zukünftig von Dominic Wittekindt als Stellvertreter unterstützt. Der neue KEA-Vorstand aus alten und neuen Mitgliedern freut sich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit allen Akteuren und steht für Fragen und Anregungen immer gerne zur Verfügung.

E-Mail: kontakt@kea-nr.de

KEA NR
Mitglieder im KEA NR (v.l.n.r.): Vera Burkard, Karola Stümper, Mandy Horn, Katharina Adendorf, Alexandra Stinner, Kerstin Wiertalla, Daniela Decker, Michael Freund, Christoph Zimmer, Linda Zech, Dominic Wittekindt, Svenja Mertensacker, Nadine Lincke, Yvonne Hoß, nicht im Bild: Marina van Berk, Yvonne Heider, Anja Reents, Sebastian Runkel